Piezochirurgie: Eine vielversprechende Alternative zur konventionellen Osteotomie

In der chirurgischen Rhinoplastik können Korrekturen an der äußeren Nase vorgenommen werden. Dabei werden unter Verwendung verschiedenster Instrumente u. a. Osteotomien durchgeführt. Instrumente wie Hammer und Meißel werden dabei der konventionellen Osteotomie zugeordnet. Diese Methode wird häufig mit postoperativen Ödemen und Ekchymosen in Verbindung gebracht.

Eine neue Möglichkeit, zur Durchführung von Osteotomien, ist die Piezochirurgie. Die dabei verwendeten schwingenden Instrumente ermöglichen besonders präzise und weichgewebsschonende Schnitte. Die Piezochirurgie erweist sich als vielseitig, da sie sowohl für offene als auch geschlossene Zugangsarten geeignet ist. Auch die sogenannte „Preservation Rhinoplastik“ ist mit der Piezochirurgie möglich. Mehr dazu in den folgenden Berichten.

Zwei systematische Übersichtsarbeiten, die den Einsatz der Piezochirurgie bei Osteotomien in der Rhinoplastik im Vergleich zur konventionellen Methode untersuchten, kommen zu dem Schluss, dass die Piezochirurgie signifikante Vorteile in Bezug auf die postoperative Morbidität bietet.

Wähmann et al. (2019) zeigen, dass die Piezochirurgie tendenziell zu reduzierten Ekchymosen, geringeren postoperativen Schmerzen und weniger Ödembildung führt. Tsikopoulos et al. (2020) führten eine Metaanalyse durch und stellten statistisch signifikante Vorteile der Piezochirurgie hinsichtlich postoperativer Schmerzen, Lidödeme, periorbitaler Ekchymosen und intraoperativer Schleimhautverletzungen fest. Diese Vorteile waren sowohl in den ersten 3 Tagen als auch am 7. Tag nach der Operation erkennbar. Die Autoren schlussfolgern, dass die Piezochirurgie die postoperative Morbidität reduziert, insbesondere bei Osteotomien, die nicht unter direkter Sicht durchgeführt werden.

Beide systematischen Übersichtsarbeiten weisen darauf hin, dass die Piezochirurgie eine vielversprechende Alternative zur konventionellen Osteotomie darstellt. Sie betonen jedoch auch die Notwendigkeit weiterer Studien mit größeren Patientenzahlen, um die Vorteile der Piezochirurgie eindeutig zu bestätigen und mögliche Langzeiteffekte zu untersuchen.

References